Qigongfamilien

Das „Wu-Chi-Qigong“
Die älteste bekannte schriftliche Überlieferung des „Wu- Chi-Qigong“ ist ca. 1000 Jahre alt. Es steht hauptsächlich in der daoistischen Tradition, ist aber auch von der buddhistischen und von der konfuzianischen Qigong-Tradition sowie von der chinesischen Medizin beeinflusst. Es bildet gewissermaßen die Essenz aus diesen 4 Traditionen. Es ist nicht nur sehr alt, sondern wurde im Lauf der Zeit von vielen Meistern weiterentwickelt, verschiedene theoretischen Erkenntnisse und viel Bewegungswissen wurden integriert.  Das „Wu-Chi-Qigong“ ist heute in China aufgrund seiner hohen Qualität eine sehr bekannte „Qigong-Familie“.
Dass die Übungen sehr ausgereift sind, ist zum Beispiel daran zu erkennen, dass die jeweilige Funktion der Übung, das Ruhig-werden, die Anregung der Verdauung oder die Förderung des Blutkreislaufs sehr schnell eintritt und auch daran, dass die Kräftigung des Körpers, die Verbesserung des Blut- und Energieflusses bereits nach kurzer Zeit erreicht werden können. Dies hat natürlich mit dazu beigetragen, dass diese Familie so beliebt wurde.
Das „Wu-Chi-Qigong“ umfasst Übungen des ruhigen Qigong, Bewegungsübungen, die dem mittleren Qigong zuzuordnen sind, sowie Selbstmassagen und Klopfübungen.

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Das „Ba-Duan-Jin“, die „8 Brokatübungen“
(auch „Seidenweberübungen“ genannt)

Die „8 Brokatübungen“ sind über 800 Jahre alt. Der Begründer hieß Yue-Fei, stammte aus dem einfachen Volk, wurde aber wegen seiner Begabungen  Berater des Kaisers. Dieses Qigong kommt aus der  Kung-Fu-Tradition, der konfuzianischen Tradition, der daoistischen Tradition, der buddhistischen Tradition und der TCM. Heute gibt es über 20 verschiedene „8 Brokatübungen“.
Die Übungen eignen sich für jedes Alter, sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene.
Sowohl die körperlichen als auch die psychischen Alltagsbelastungen werden durch diese Übungen ausgeglichen.
Die Übungen sind  für Hals-, Nacken und den Schulterbereich gut, stärken die Gelenke und die Wirbelsäule, sie fördern den Qi - und Blutkreislauf sowie die harmonische Zusammenarbeit der inneren Organe. Darüber hinaus hat jede einzelne Übung noch eine spezifische Hauptfunktion.
Bei den Übungen steht die Bewegung und die Atmung im Vordergrund, d.h. die Aufmerksamkeit gilt erst in dritter Linie einer Konzentrationsaufgabe.

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Das „Tai-Chi-Kranich-Qigong“
Das „Tai-Chi-Kranich-Qigong“ stammt aus der TCM. Es geht in seinen Ursprüngen bis ins Jahr 220 nach Christus zurück und wird dem Arzt Hua-Tuo (190-265 n. Chr.) zugeschrieben. Er begründete die Tierformen, v.a. das Spiel der fünf Tiere,  das erste vollständig überlieferte „Übungssystem“ aus dem alten China, aus dem später auch die verschiedenen Kranichfamilien hervorgingen.
Da die Kranichübungen sehr schöne Bewegungen waren und sich diese beim Aufbau des Qi bewährten, wurden viele Varianten davon entwickelt. Durch die Verbindung einzelner Übungen entstand eine äußerst wirkungsvolle „Form“: „das Tai-Chi-Kranich-Qigong“.
Das „Tai-Chi-Kranich-Qigong“ stärkt und kräftigt die Muskeln, die Bänder, die Sehnen, die Knochen und die Gelenke im ganzen Körper, speziell im Schulter-Nacken-Bereich. Die Kranichübungen bauen Energie auf und stärken die Lunge. Sie verbessern den Blut- und Energiekreislauf. Das „Tai-Chi-Kranich-Qigong“ sorgt für eine emotionale Ausgeglichenheit, fördert die Verdauung und die harmonische Zusammenarbeit der inneren Organe.

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Das „Spiel der fünf Tiere“
Das „Spiel der fünf Tiere“ ist das erste vollständig überlieferte „Übungssystem“ aus dem alten China und wird dem Arzt Hua-Tuo (190-265 n. Chr.) zugeschrieben. Hua-Tuo orientierte sich an den Bewegungen der Tiere, beobachtete ihre Verhaltens-weisen, ihre Art zu gehen, zu kämpfen, zu jagen und zu schlafen. Er versuchte zu verstehen wie sie ihre Energie benützen. Mit der Zeit konzentrierte er sich auf fünf Tiere: den Tiger und den Bär, da sie stark sind, den Kranich und den Hirsch, weil sie ausdauernd sind und den Affen, weil er schlau ist. Das „Spiel der 5 Tiere“  macht die Meridiane durchgängiger und verbessert den Energiekreislauf, den Blutkreislauf und den Kreislauf der Körperflüssigkeiten. Es fördert die Verdauung und die harmonische Zusammenarbeit der inneren Organe. Das „Spiel der 5 Tiere“  fördert eine emotionale Ausgeglichenheit mit Ruhe und Stabilität. Es stärkt und kräftigt die Muskeln, die Bänder, die Sehnen, die Knochen und die Gelenke, im speziellen die ganze Wirbelsäule.

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Das „Qiang-Shen-Gong“
„Qiang-Shen-Gong“ bedeutet in etwa : „Übungen zur Stärkung des Körpers“. Es stammt aus der buddhistischen Tradition der Shaolin-Klöster. Dieses Qigong wird zur Stärkung der Wirbelsäule, zur Verbesserung des Energie- und Blutkreislaufes, sowie zur Kräftigung der Muskulatur, der Bänder, Sehnen und Knochen angewandt. Es wurde nach 1644 einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Wie lange es davor bereits in den Klöstern praktiziert wurde ist nicht bekannt. Seine Wurzeln sollen bis auf den legendären Mönch Bodhidharma zurückgehen.

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Das „5-innere-Organe-Qigong“ („Zang-Fu-Qigong“)
Das „5-innere-Organe-Qigong“ stammt aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und gehört zur Gruppe des Bewegungsqigong. Die Lehre von den inneren Organen und deren harmonischer Zusammenarbeit wird häufig als das Kernstück der chinesischen Medizin betrachtet. Man geht davon aus, dass die meisten Krankheiten aber auch einfach die alltäglichen Belastungen und seelische Unausgeglichenheit zu einer Beeinträchtigung der inneren Organe führen und es deshalb sinnvoll ist, deren Funktion zu stärken.
Für jedes der 5 yin-Organe (Herz, Lunge, Milz, Leber und Niere) gibt es einen Übungszyklus von ruhigem Qigong, Aufwärmübung, Bewegungsübung, einfachen Selbstmassagen und Klopfübungen. Die Übungen können leicht oder mit Kraft gemacht werden - je nach individueller Befindlichkeit; z.B.  gibt es Varianten für hohem und niedrigen Blutdruck.
Die allgemeine Funktion dieser Qigongfamilie ist durch folgendes gekennzeichnet:
Ruhe, Entspannung und emotionale Ausgeglichenheit werden wieder hergestellt.
Die harmonische Zusammenarbeit der inneren Organe wird angeregt. Der Kreislauf  von Qi-, Blut- und allen Körperflüssigkeiten wird verbessert.
Die Verdauung und der ganze Stoffwechsel werden gefördert. Muskeln, Bänder und Sehnen werden gestärkt.

Bei den DVDs oder Videos von Nr. 1 bis Nr. 6 zeigt der chinesische Arzt, Qigong, Tai-Chi und Kung-Fu-Meister Wu Runjin  die Übungen und ich spreche dazu einen erklärenden Text.

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Das „Kung-Fu-Qigong“

Das „Kung-Fu-Qigong“ stammt aus der Tradition des Süd-Shaolin-Klosters. Diese Qigongform ist schon über 200 Jahre alt. Die beiden in China sehr bekannten Meister Lin-Shi-Vong und Wu-Shao-Quan haben diese Form erarbeitet.
„Kung-Fu-Qigong“ gehört zu der Gruppe des Bewegungsqigong und zeichnet sich dadurch aus, dass Atmung und Konzentration mit der Bewegung zusammen trainiert werden. Es kann sowohl langsam (wie Qigong) als auch schnell (wie Kung Fu) ausgeführt werden. Die Bewegungen können als zusammen-hängende Form oder auch als einzelne Übungen trainiert werden. Kennzeichnend ist, dass diese Bewegungen immer mit Kraft ausgeübt werden. Die äußerlich eingesetzte Kraft stärkt und kräftigt den ganzen Körper und wirkt sich positiv auf das Körperinnere aus, z. B. stabilisiert und verbessert sie den Qi- und Blutkreislauf. Gift und Schlackenstoffe werden aus dem Körper entfernt. Die Meridiane werden gedehnt und die harmonische Zusammenarbeit der inneren Organe wird gefördert. Der ganze Körper wird gestärkt und gekräftigt, die Knochen und Gelenke sowie Muskeln, Bänder und Sehnen werden gedehnt und geschmeidig gemacht. Langjährige Erfahrungen haben die vorbeugende und lebensverlängernde Wirkung dieser Übungen bestätigt. Das „Kung-Fu-Qigong“ vermittelt Freude und Spaß an der Bewegung und kann sowohl von jüngeren als auch von älteren Menschen ausgeübt werden.

 

Ruhiges Quigong

Beim ruhigen Qigong handelt es sich um Atem- und Konzentrationsübungen zur Lenkung des Qi. Der „Bewegungsaspekt“ beschränkt sich hier auf Anweisungen, wie man steht, sitzt oder liegt. Es sind sehr meditative Übungen, die allerdings, eingebettet in das Konzept der chinesischen Medizin, auch gesundheitlichen Zielen dienen: dem Energieaufbau, der Anregung des gesamten Stoffwechsels, der Förderung des Blut- und Energiekreislauf und natürlich dem seelischen Ausgleich, der Entspannung und der Förderung der Konzentration – aber via Imagination auch sehr spezifischen individuellen Zielen.

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